11. November 2013 - Laizität
Norbert Mülleneisen, früher Jungdemokrat und liberaler Streiter aus unserem Kreis, hat das Thema Laizität mit Martine Wolst für die heutige Gesellschaft analysiert und Bereiche angesprochen, die ein deutliche Verquickung zwischen Staat und Kirche aufzeigen. Auch die von Nobert Mülleneisen vorgetragenen Thesen zur Trennung von Kirche und Staat auf der Beschlussfassung der Jungdemokraten (1973), wovon die FDP seinerzeit den überwiegenden Anteil in ihr Programm aufgenommen hatte, zeigten ihre ungebrochene Aktualität bis heute.
Bereiche der Betrachtung und der Diskussion war die Organisation, die Finanzen sowie die Erziehung und Bildung. Die im Schulgesetz NRW von 2005, das zuletzt in 2012 geändert wurde, wird die Verquickung deutlich: Die Schule unterrichtet und erzieht junge Menschen auf der Grundlage des Grundgesetzes und der Landesverfassung… zur Ehrfurcht vor Gott.., aus: Schulgesetz NRW § 2 Abs. 1+2, Schulen sollen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe, mit Religionsgemeinschaften … zusammenarbeiten ebenda § 5 Abs. 2 -so stellt sich die Frage, können Atheisten oder Agnostiker eigentlich Lehrer werden bei dieser Auftragslage?
Interessant war in der Diskussion, dass immer wieder die antireligiöse Sichtweise in der Laizität angesprochen wurde und nicht die Laizität im liberalen Sinn, die neben der Trennung von Religion und Staat auch das Gebot der Gleichheit und des Respekts gegenüber allen Religionen sowie die weltanschauliche Neutralität des Staates beinhaltet.
Für viele von uns war das der erste Besuch in einer Freimaurer-Loge. Aber man konnte feststellen, dass es dort zugeht, wie in vielen Vereinen und Organisationen, wenn auch mit einigen Besonderheiten, die einem jedoch nicht ins Auge fallen. Auch solche Organisationen in Bezug zu unserem anstehenden Thema wandeln sich. So gibt es in Köln sein einiger Zeit auch eine Frauen-Loge. Diese Veranstaltung wurde von einer Männer- und einer Frauen-Loge gemeinsam getragen. Man muss dazu sagen, dass es auch Logen gibt, in denen Frauen und Männer zusammen organisiert sind. Aber wie sollte es anders sein: das Stichwort Freimaurer löst immer etwas mystisches aus. Na dann!
von Axel Lange