Nachruf auf Karl-Heinz Hense
Obwohl Karl-Heinz nie eine offizielle Funktion im „Liberalen Zentrum Köln“ hatte, war er zweifellos einer der wichtigsten Akteure des Vereins.
Vieles wäre ohne seinen Einsatz gar nicht zustande gekommen.
Die 'edition liberales zentrum', unter der viele Schallplatten und Texte erschienen, gäbe es nicht.
13mal ist er selbst in Veranstaltungen aufgetreten, ein Rekord, wie im Archiv nachzulesen ist,
wobei wahrscheinlich einige fehlen.
Zu vielen Auftritten, z. B. bei den Sommerfesten, hat er die Kontakte geknüpft und sie so erst ermöglicht.
Dabei fällt vor allem die Breite des Spektrums auf: neben Politik immer wieder Musik und Literatur.
Musikalisch sind vor allem die Kinks, die Stones, Bob Dylan und natürlich seine eigene Musik zu eigenen Liedtexten zu nennen.
Literarisch war er sehr bewandert, um nur einige Namen wie Cervantes, Wilhelm Busch oder Elias Canetti zu nennen,
und natürlich selbst sehr produktiv, belletristisch wie essayistisch, was sich in 12 Romanen, vielen Gedichten und etlichen kritischen Zeitschriftenbeiträgen äußerte.
Karl-Heinz war Norddeutscher, genauer Emsländer, aber keineswegs einer von der steifen, trockenen Art. Er war kommunikativ, gesellig und konnte sehr witzig sein. Er studierte Germanistik und Philosophie, später wurde er über Ludwig Marcuse promoviert. (Mehr zu seiner Vita kann auf seiner Homepage nachgelesen werden.)
Über die niedersächsischen Jungdemokraten kam er zur FDP, die bald auch seine berufliche Heimat wurde, später dann die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung. In den 70er Jahren führte ihn sein Weg nach Köln, wo er zu dem linksliberalen Kreis fand, der 1978 das LZ Köln gründete, und dem er auch in den späteren Jahren freundschaftlich verbunden blieb.
In einem seiner Texte heißt es in Bezug auf einen ärztlichen Befund: „Tatsächlich nochmal Glück gehabt nach all' den stressigen Jahren.“ Dieses Glück hat ihn im vorigen Jahr verlassen. Er erkrankte schwer. Am 1. Juli 2021 ist Karl-Heinz Hense gestorben.
K.T.